Archiv für den Monat: April 2015

Neben- und Wechselwirkungen der Parkinsonmedikamente (Link)

Ich möchte Euch auf eine sehr gut gemachte Zusammenstellung der Neben- und Wechselwirkungen von Parkinson-Medikamenten vom 3. Hiltruper Parkinson-Tag am 18.Mail 2011 aufmerksam machen. Wer das berücksichtigt, wird möglicherweise die eine oder andere „Problemkombination“ in seinen Medikamenten entdecken. Dann heißt es ab zum Neurologen und besprechen. Auf keinen Fall selbst was absetzen, das könnte fatale Wirkungen haben. Immer erst den Arzt fragen.

Hier der Link:

http://www.schmerzexperten.ch/doc/parkinson-medikamenten-benwirkungen.pdf

 

Parkinson durch gestörten Eisenhaushalt?

Wir alle überlegen uns, während die Krankheit ihren Lauf nimmt, woher kommt die Krankheit, warum ich und was kann ich dagegen tun? Warum habe ich so viele zusätzliche Beschwerden? Eine mögliche Antwort könnte jetzt die Forschung zum Eisenhaushalt geben. Dazu habe ich einen spannenden Bericht gefunden:

http://www.pm.ruhr-uni-bochum.de/pm2009/msg00254.htm

Die Forscher haben in Gehirnbereichen das Eiweiß Ferritin gefunden, in denen es an sich nichts zu suchen hat. Schon das macht hellhörig. Wenn man aber weiß, dass Ferritin die Aufgabe hat, Eisen zu speichern, dann wird es kritisch. Durch Ferritin kommen also Fe+ Ionen ins Hirn und je nach Füllstand der Ferritin-Eiweise im Gehirn gelangt auch reines Fe+ ins Hirn und zerstört dort mit Vorliebe Zellen der Substantia Nigra, die sich zwar mit einem Neuromelatonin genannten Farbstoff, der dann die betroffenen Areale einfärbt, schützt. Eine Schutzfunktion des Körpers, sozusagen die letzte Rettung, die das Gehirn hat. Leider ist dieser Schutz nur in begrenztem Maße möglich.

Diese Vorgänge sind auch im Körper außerhalb des Gehirns bekannt. Wer zu viele und zu volle Ferritin-Speicher hat (vorzugsweise Männer, aber auch Frauen nach dem Klimakterium), erkrankt. Diese Krankheit heißt Hämochromatose und ist hochgefährlich, denn sie wirkt zerstörerisch auf viele Organe: Herz, Bauchspeicheldrüse, Leber usw. Unbehandelt ist sie immer tödlich. Auch bei der Hämochromatose färben sich Zellen durch Melatonin, vor allem ist die Haut betroffen. Zu viel freies Eisen ist also der Killer und es ist extrem wichtig, den Ferritin-Wert wieder in den Normwert zu bekommen und zu halten. Dummerweise wird der Ferritin-Wert oft nicht mal bei einem großen Blutbild festgestellt, man muss es explizit sagen.

Wer nun den Wunsch hegt, seinen Ferritin-Wert zu senken, für den gibt es eine gute Nachricht, denn die Behandlung ist einfach und nebenwirkungsfrei: Aderlass, bzw. Blutspenden! In akuten Fällen wird in kurzen Abständen Blut entnommen, bei leichten Fällen, reicht Blutspenden im Quartalsrhytmus. Mit Blutspenden kann man was Gutes für sich und andere tun. Ein interessantes Thema, ich bleib drann.

 

Frühe Diagnose und Behandlung von Parkinson

Parkinson gilt als eine Erkrankung der älteren Generation ab 55 aufwärts. Das liegt daran, dass die Krankheit meistens erst in diesem Alter diagnostiziert wird. Doch warum ist das so? Das liegt an der Natur des Menschen, erst dann ernsthafte Schritte in Sachen Gesundheit einzuleiten, wenn die Krankheit schon weit fortgeschritten ist und unübersehbare Symptome auftreten. Meistens ist dann leider schon viel unwiederbringlich kaputt und die Behandlung ist schwierig. Nach wie vor werden auch von vielen Betroffenen und Ärzten wichtige Früherkennungszeichen von Parkinson missachtet, bzw. ignoriert oder fehlinterpretiert. Es geht vor allem um die folgenden Anzeichen:

– Verminderung oder Ausfall des Geruchssinns.

– Schlafstörungen, vor allem Schlaf-Verhaltensstörungen, bei denen Träume auch durch Bewegungen gelebt werden. Das kann für den Partner sogar gefährlich sein.

– Schmerzende Muskeln und Gelenke, vor allem im Schulter-Arm-Bereich.

– eine Seite wird schwächer und z.B. ein Arm schwingt nicht mehr mit beim Gehen.

– Schlechtere Fingerfertigkeitene z.B. Schreiben, Hemd knöpfen. Schrift wird oft kleiner.

– Zittern in Ruhe eines Fingers oder der ganzen Hand oder eines Beins.

Warum ist es nun so wichtig, früh diagnostiziert zu werden? Ganz einfach, weil man dann auch früher behandelt wird, weniger leidet und die Krankheit meistens einen günstigeren Verlauf nimmt. Und es gibt noch ein gutes Argument für eine frühe Diagnose: Bei einem unbehandelten Parkinson spielen sich die negativen Effekte ein. Das bedeutet, dass der Körper wie beim Tanzen etwas lernt, leider etwas Falsches. Das kann Zittern sein, aber auch Verspannungen und leider auch Depressionen und Ängste. Mit einer sinnvollen Behandlung, die sich aus klassischer Medizin, alternativen Heilmethoden und Physio- wie Psychotherapie zusammensetzt, kann so viel länger eine gute Lebensqualität erreicht werden. Aber nur, wenn der sowieso unvermeidliche Parkinson auch früh diagnostiziert wird. Es ist leider so, das sich Parkinson entwickelt, ob man ihn nun früh, oder spät diagnostiziert. Die Folgen sind nur wesentlich milder, wenn man früh diagnostiziert und natürlich auch behandelt wird.

Dies haben auch meine Freunde von Jung und Parkinson (www.jung-und-parkinson.de) entdeckt und deshalb eine wirklich hilfreiche Webseite für junge, aber auch jung gebliebene Parkinson-Patienten geschaffen, auf der man mich im Chat auch öfters finden kann.

 

Interessante Veranstaltung von www.jung-und-parkinson.de

Ich möchte Euch auf ein interessantes Video von www.jungundparkinson.de aufmerksam machen:

Am 23.3.2015 wurde im Landhaus St.Urban von Sterne Koch Harald Rüssel in Naurath/ Wald der JuP Talk aufgezeichnet.
Der Grundgedanke war, Erkrankte, Angehörige, Mediziner mit hoher Kompetenz, Fachleute aus Politik, Krankenkassen und der Pharmaindustrie in legerer, ungezwungener Umgebung in eine Runde zu bekommen.

Die Teilnehmer im einzelnen:
Frau Prof. Dr. Daniela Berg, Präsidentin der Deutschen Parkinson Gesellschaft
Herr Prof. Dr. Rejko Krüger, Universität Luxembourg/ Bio Medical
Herr Prof. Dr. Dirk Woitalla, Chefarzt neurologische Abteilung St. Josef Krankenhaus Essen Kupferdreh
Herr Dr. Dr. Rahim Schmidt, Landtag Rheinland Pfalz
Herr Dr. Lutz Hager, IKK Südwest Geschäftsführer
Herr Alexander Würfel, Geschäftsführer Abbvie
Herr Rainer Stüber, Erkrankter und erster Vorsitzender Jung und Parkinson e.V.
Frau Sabrina Stüber, Angehörige
Herr Jürgen Kotterer, Erkrankter und Schatzmeister Jung und Parkinson e.V.
Moderation Manuel Andrack.

Das Video könnt ihr auf der untenstehenden Webseite ansehen.

www.jungundparkinson.de