Archiv für den Monat: Januar 2014

Gene als Ursache der Schlafstörungen bei Parkinson

Viele Parkinson-Patienten leiden unter Schlafstörungen und fragen sich warum? Bekanntermaßen ist Parkinson eine Dopamin-Mangelerkrankung. Dopamin hat nach neuesten Erkenntnissen eine vielfache Wirkung: Er ist an fundamentalen Vorgängen im Gehirn wie der Bewegungskontrolle, der Steuerung der Emotionen, Belohnungsprozessen und der Schmerzverarbeitung beteiligt – über seine Bedeutung für den physiologischen Schlaf war bislang nur wenig bekannt.

Forschende des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie und des Instituts für Medizinische Molekulargenetik der Universität Zürich (UZH) konnten nun erstmals nachweisen, dass auch das Dopamin an der physiologischen Schlaf-Wach-Regulation des Menschen mitwirkt. Allerdings ist die Auswirkung des Dopaminmangels nicht bei jedem MP-Patienten gleich. Es muss also eine genetische Veranlagung sein, wie jemand auf Dopaminmangel reagiert. Das Forschungsteam konnte nun zeigen, dass eine Variante beim Gen des Dopamin-Transporters (DAT) bei diesen interindividuellen Unterschieden eine wichtige Rolle spielt. Von diesem Gen, gibt es mindestens zwei Varianten. Eine Variante sorgt dafür, dass auf der Oberfläche der Nervenzellen weniger DAT-Proteine ausgebildet werden und somit die Signalübertragung über das Dopamin sehr effizient verläuft. Das DAT-Protein bindet das Dopamin und beendet damit in bestimmten, für die Schlaf-Wach-Regulation wichtigen Regionen des Gehirns die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen durch diesen Botenstoff. Es wird dabei weniger Dopamin gebunden. Wer über diese Genvariante verfügt, hat nach einer Nacht ohne Schlaf ein höheres Schlafbedürfnis und kann in der Erholungsnacht tiefer schlafen als Menschen, die mehr DAT-Proteine ausbilden und dabei mehr Dopamin binden. Menschen mit vielen DAT-Proteinen verlieren also um die schafbildende Wirkung des Dopamins zu erlangen mehr Dopamin. Wenn dies ohnehin schon knapp im Körper ist, könnte dies die Ein- und Durchschlafstörungen mancher Parkinson-Patienten erklären. Da Schlaf für den Körper existenziell ist könnte dies auch bedeuten, das Dopamin für den Schlafprozess anderen Funktionen wie der Mobilität entzogen wird. Generell sollten Parkinson-Patienten, besonders die mit sehr aktivem DAT-Transporter, keinen oder wenig Kaffee und vor allem auch nicht mehr nach 15 Uhr trinken, wenn eine gute Schlaftiefe und Schlafdauer erreicht werden soll.

Ich selbst habe im Oktober 2013 einen ärztlich überwachten Selbstversuch mit einem 40stündigen Schlafentzug durchgeführt. Beginn des Schlafentzug 6 Uhr Tag 1 bis 22 Uhr Tag 2. Die Nacht war bis ca. 5 Uhr gut durchführbar. Danach folgte ein heftiger Zusammenbruch, der nach ca. 2 Stunden überwunden war. Tag 2 verlief gut, aber die Konzentrationsfähigkeit sank ständig und das Schlafbedürfnis stieg konstant. Der Erholungsschlaf nach 22 Uhr war sehr tief und dauerte 10 Stunden. Die Erholung war sehr gut, und dauerte 3 Tage an. Neben einer eintägigen Euphorie erlebte ich eine generelle Verbesserung meiner Symptome, die bis heute anhalten. Es ist also möglich, dass Schlafentzug eine sehr positive Wirkung auf Parkinson, vor allem aber auch auf die Stimmung hat, der länger andauert. Ich werde mindestens einmal im Jahr einen solchen Schlafentzug durchführen.

Wichtiger Hinweis: Dieser Selbstversuch steht nicht im Gegensatz zur oben beschriebener Notwendigkeit des Schlafs bei Parkinson. Der einmalige längere Schlafentzug von mindestens 30 Stunden scheint „Reserven“ des Körpers zu mobilisieren. Wer das allerdings zu oft versucht, schadet sich. Mehr als zweimal pro Jahr würde ich den Schlafenzug nicht durchführen.

Literatur zu diesem Thema:

Sebastian C. Holst, Alessia Bersagliere, Valérie Bachmann, Wolfgang Berger, Peter Achermann, Hans-Peter Landolt. Dopaminergic role in regulating neurophysiological markers of sleep homeostasis in humans. The Journal of Neuroscience, Januar 7, 2014.
DOI:10.1523/JNEUROSCI.4128-13.2014

Parkinson durch Gifte

In vielen Berichten wird geschrieben, dass Parkinson durch Pflanzenschutzmittel wie Rotenon bei Versuchstieren einen Parkinson-ähnlichen Zustand auslösen kann. Dahinter steckt folgender Mechanismus: In den Nervenzellen der Darmwand bildet Rotenon Alpha-Synuclein. Das ist ein Eiweißstoff, der stark im Verdacht steht, der Zerstörung der Zellen der Schwarzen Substanz Vorschub zu leisten. Dieser Stoff nutzt Nervenverbindungen zwischen Darm und Gehirn  um die Schwarze Substanz zu erreichen. Auf seinem Weg dahin zerstört der Stoff andere Gehirnzellen, deren Auswirkung allerdings nicht so dramatisch ist, wie z.B. die Zerstörung der Riechzellen. Daher ist der Verlust des Riechens ja auch eines der ersten Symptome bei MP.

Ich stehe in Kontakt mit anderen MP-Patienten und einige berichten in ihrer Vita, dass sie mindestens einmal aber oft auch mehrfach einem schädigendem Mittel ausgesetzt waren. Damit sind nicht nur Pflanzenschutzmittel gemeint. Auch Holzschutzmittel und Desinfektionsmittel stehen im Verdacht. Es fällt auch auf, das MP Patienten oft einen sehr ruhigen Bürojob hatten und die Gifte nur beim Handwerken oder der Gartenarbeit eingesetzt wurden. Oft lässt sich aber ein zeitlicher Zusammenhang zwischen Giftexposition und Beginn von MP.  Zwischen 3 Monaten und 3 Jahren nach der Exposition kam es zu den ersten MP-Anzeichen, die natürlich meistens nicht beachtet werden, wenn es sich um jüngere Menschen handelt. Allerdings muss eine persönliche genetische Vorbelastung oder andere Belastungsfaktoren hinzukommen, denn andere Personen, die dem gleichen Stoff ausgesetzt sind, werden nicht krank. Auch psychische Faktoren sind wahrscheinlich

In meinem Fall war der Giftstoff CS-Gas, ein Reizstoff, der militärisch und bei Polizeieinsätzen verwendet wird. Ich war damals Soldat im Studium und ein Kollege hatte so eine Gasgranate vor unserem Wohnblock gezündet um uns zu ärgern. Leider direkt unter meinem offenen Fenster. Ich schlief schon und habe bestimmt sehr viel ein paar Minuten eingeatmet, bevor ich aufwachte und die Lunge brannte. Ich wusste ja nicht was los war und trank gleich mal viel Wasser, was richtig war. Danach war irgendwie alles anders ich fühlte mich sofort schlechter, hatte Ängste und fühlte mich vom Studium überfordert. Ich musste es letztendlich im Hauptdiplom abbrechen. Auch die restliche Dienstzeit war schlimm, weil gleichzeitig mein Vater an Gehirntumor erkrankte. Trotzdem habe ich mir einen neuen Job erkämpft und wurde Journalist. Zuerst konnte ich meine Ängste auch noch bändigen, aber es wurde immer schlimmer. Als mein Vater dann verstarb und ein Jahr später meine Stiefschwester das Leben nahm, ich mich mit einem Haus verschuldet hatte, war alles zu viel und ich bekam starke Parkinson-Symptome, vor allem Tremor, die durch die unverantwortliche Gabe eines Neuroleptikums noch schlimmer wurden. Danach wurde ich schwer depressiv und konnte 6 Wochen gar nicht arbeiten. Danach nahm ich die Arbeit wieder auf und erreichte mit Medikamenten und einem guten Psychologen eine Besserung. Bewegung durch Biken und Wandern tat mir gut und so gingen die Jahre ins Land. Depressiv, Ängstlich und Zittern blieben aber immer mein Begleiter. So überstand ich auch die Härten des heutigen Arbeitslebens und konnte auch viele schöne Urlaube, eine Trennung, eine Heirat und andere körperliche Beschwerden überstehen. Erst als mein Stiefsohn bei einem Unfall vor 4 Jahren getötet wurde, brachen die alten Wunden wieder auf, bis letztendlich 2013 MP diagnostiziert wurde.

Doch zurück zu den Giftstoffen. Ich habe einige Berichte gefunden, wonach Amerikanische Soldaten, die dem Entlaubungsmittel Agent Orange ausgesetzt waren, vermehrt MP entwickeln. Gleiches gilt für das zum Glück verbotene DDT einem Insektizid, dass gegen Kopfläuse eingesetzt wurde. Es wurde in Deutschland zuletzt vor allem in den neuen Bundesländern als Zusatz zu Holzschutzmitteln eingesetzt. Wer solche Häuser abgerissen hat, der wurde dem freiwerdenden DDT ausgesetzt, drin wohnen war natürlich auch nicht so sehr gesund.

Bitte schreibt mir, wenn Ihr auch einen Stoff in Verdacht habt, dass er euer MP verursacht hat, ich werde es dann hier zusammenfassen.

Meine Erfahrunen mit Naturheilmitteln in der unterstützenden Behandlung von Parkinson

Vorwort: Morbus Parkinson ist eine ernste Erkrankung, die heute durch eine Vielzahl synthetischer Medikamente der Schulmedizin erträglicher gemacht werden kann. Leider erkauft man sich mit jeder Wirkung auch eine Nebenwirkung die wiederum mit einem Mittel unterdrückt werden müssen (z.B. Domperidon um Übelkeit bei der Levadopa- oder Agonisten-Gabe zu unterdrücken). Ziel einer Behandlung mit natürlichen Medikamenten ist es, die Behandlung mit synthetischen Medikamenten zu unterstützen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und Nebenwirkungen zu vermeiden. Gleichzeitig soll dem weiteren Zelluntergang im Gehirn entgegen gewirkt werden, in  dem ich eine Ursache der Erkrankung sehe.

Die Dimensionen der Behandlung fange mit einer generellen Lebensumstellung an. Dein altes Leben hat Dir ja in Sachen Parkinson kein Glück gebracht. Es geht also um:

natürliche Ernährung

Vermeidung von Giften

Einnahme der passenden Naturheilmittel und Nahrungsergänzungsmitteln

Bewegungs- und Sportkonzept

Umprogrammierung des Selbstbildnises

Ergänzende Behandlungen (Shiatsu, Tajii, Massagen, Kälte-Wärmebehandlungen usw.)

Nahrungsergänzungsmittel: Es gibt eine Vielzahl an Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln. Hier sind meine Erfahrungen, bzw. was ich darüber denke. Was sich natürlich nicht auf jeden anderen Menschen übertragen lässt, da natürlich Alter, Krankheitsstadium und der persönliche Gesundheitszustand wichtige Einflussfaktoren sind. Außerdem kann ich nicht wissen, welche Medikamente jemand nimmt und welche Wechselwirkungen möglich sind. Bespreche deshalb bitte alles mit Deinem Arzt, bevor Du eines oder mehrere meiner Liste einnimmst.

1. Mariendistel (140 bis 500 mg/Tag). Das wichtigste Präparat um den Leber-Stoffwechsel anzukurbeln und die Leber zu schützen.

2. Kurkuma. Dieses Gewürz wirkt entzündungshemmend und reinigend.

3. Vitamin B12 wirkt einem hohen Homocysteinspiegel entgegen.

4. Vitamin D3 fehlt den meisten Parkinson-Patienten.

5. Folsäure wirkt einem hohen Homocysteinspiegel entgegen.

6. Vitamin Q 10 dient als Energielieferant und Radikalenfänger.

7. Glutathion ist stark antioxidativ und bildet Reserven für das wichtige Cystein, bindet Schwermetalle.

8. Choleodoron: reinigt den Gallenfluss.

9. Cholspasmin forte: öffnet den Gallenfluss.

10. Vitamin C 300 – 1000 mg wirkt als Antioxidativ und Radikalenfänger.

11. Bockshornklee soll zellschützende, antioxidative und antientzündliche Eigenschaften haben. Mir hat es sehr gut getan.

12. Bulgarischer Joghurt mit linksdrehender Milchsäure, Pflaumen, Zuckerrohr und unreife Weintrauben sollen nicht nur schützen, sondern sogar heilen. Alles in jedem Supermarkt erhältlich.

13. Zandopa wird aus der Bohne Mucuna pruriens hergestellt. Der Wirkstoff ist L-Dopa ohne die üblichen Zusatzstoffe, die die Wirkung verstärken bzw. die Nebenwirkungen eliminieren. Deshalb wirkt Zandopa auch nur, wenn parallel keine konkurrierenden Eiweiße gegessen werden.

14. Gelum-Tropfen zur Behandlung chronischer Lebererkrankungen mit minimaler hepatischer Enzephalopathie (Funktionsstörungen des Gehirns, die durch eine unzureichende Entgiftungsfunktion der Leber entstehen). Wirkt schützend für das Gehirn weil Giftstoffe in der Leber besser ausgefiltert werden.

Man soll natürlich nicht alle diese Mittel auf einmal nehmen und kann auch mal eines oder anderes (nach Rücksprache mit dem Arzt) testen. Die Mittel sind alle frei verkäuflich, bzw. auch als Kombipräparat (Nr. 3-5 gibt es als Parkovit in sinnvoller Zusammenstellung). Wenn jemand gute Erfahrungen mit meinen Empfehlungen macht, würde mich ein Feedback unter parkinson1@gmx.de sehr freuen.

Gute Tage an alle!

Campagnol